13.06.2016 RIP Mona – Tod einer Vermehrerkatze

Mona ist eine von drei Vermehrerkatzen, die wir am 22.04.2016 aufgenommen haben – dies ist ihre traurige Geschichte:

Als sie ankam hatte sie Pilz, Durchfall und ein ganz schlechtes Blutbild und war ängstlich und zurückhaltend.
Den Pilz hat ihre Pflegemama dann gut in den Griff bekommen, der Durchfall hielt sich jedoch hartnäckig. Ansonsten taute sie langsam auf.
Es wurden verschiedene Kotuntersuchungen und eine Blutanalyse durchgeführt. Ihr wurde ein Futterplan erstellt und versucht ihre Darmflora aufzubauen.
Es war sehr hart zu sehen wie sie jeden Tag mit ihren Verdauungsproblemen zu kämpfen hatte.
Nachdem nicht absehbar war, dass es Mona mit der bisherigen Behandlung besser gehen würde, holten wir noch eine Zweitmeinung ein.
Leider gab es auch hier keinen Grund aufzuatmen 🙁
Die Ärztin hatte einen Bauchultraschall gemacht. In dem kleinen Körperchen stimmte organisch fast nichts mehr. Die Leber vergrößert, eine Niere nicht zu finden und an der Gebärmutter schien es auch Veränderungen zu geben. Sie schwitzte viel Flüssigkeit aus und die Lymphknoten waren auch alle vergrößert. Monas Zustand war sehr bedenklich und unsere Sorgen wuchsen weiter.
Nach dieser Untersuchung konnte nicht mehr ausgeschlossen werden, dass es auch FIP sein könnte. Die behandelnde Ärztin beriet sich mit einem Pathologen.
Es wäre auch noch denkbar gewesen, dass sie Krebs (vermutlich Leukämie) hat. So bitter es ist, aber das wäre in diesem Fall die bessere Lösung gewesen, weil sie damit noch ein paar Jahre hätte leben können.
Nach dem Gespräch mit dem Pathologen (Mona hatte davor die Woche ein Langzeitcortison bekommen) war klar, dass eine Biopsie gemacht werden muss. Um ganz sicher zu sein wie es um ihre Organe steht musste die Ärztin Mona aufmachen und konnte die Probe nicht über eine Punktion entnehmen. Dabei wurde ihr ein großes Stück (ca. 5 cm) vom Darm entnommen, um sicher zu stellen, dass ihr in jedem Fall evt. infiziertes/geschädigtes Gewebe entnommen wird. Dabei wurden auch alle Organe genauestens untersuchen, um zu sehen wie die Leber, die Nieren und die Veränderung an der Gebärmutter nun aussehen (auf dem Ultraschall war ja im Prinzip nichts außer der Milz o.k.).
Die Biopsie hatte Mona gut überstanden. Sie konnte wieder zurück zu ihrer Pflegemama.
Es wurden Proben aus dem Dünndarm, Dickdarm und den Darmlymphknoten entnommen. Außerdem von Galle und Leber. Ihre Leber war riesig und rundwandig und die Gallenblase sehr stark mit grün-brauner Flüssigkeit gefüllt. Die rechte Niere hypoplastisch (viel zu klein und verkümmert), die linke Niere normal groß. Monas Darmlymphknoten waren unnormal groß, der Dünndarm hypermotil und der Dickdarm stark flüssigkeitsgefüllt. Alle entnommenen Proben wurden eingeschickt und wir hofften, dass wir bald Klarheit haben und sie wieder gesund werden kann.
Mona hatte sich von der OP gut erholt. Ihr Appetit kam zurück und vom kuscheln kriegte sie auch nicht genug. Sie hatte die erste Nacht nach der OP friedlich in den Armen ihrer Pflegemama geschlafen. Die hatte allerdings vor Sorge kein Auge zubekommen 😉
Ihre Pflegemama stellte Monas Futter um. Nun bekam sie reines Kängurufleisch und Vitamin B12. Weil ihre OP sehr umfangreich war und Monas Bauch komplett geöffnet war bekam sie auch Metronidazol. Scheinbar tat ihr diese Kombi gut, denn der Kot von Mona war zum ersten Mal geformt. Für uns war das ein Hoffnungsschimmer und wir freuten uns über jeden positiven Schritt, den die Kleine machte, riesig.
Leider waren die Biopsieergebnisse von Mona niederschmetternd. Mona war schon todsterbenskrank. Sie hatte das unheilbare FIP Virus. Der Pathologe schätzte ihre Lebenserwartung auf etwa 4 Wochen. Ihre Pflegemama machte ihr mit allem was ihr möglich war eine schöne Zeit. Es war ein endgültiger Abschied auf Raten – ohne Wiedersehen.
Sie wurde ab dann mit hochdosiertem Cortison und Antibiotika behandelt. Mona saugte jede Zuwendung und Streicheleinheit regelrecht in sich auf.
Um Mona ihre Medizin schmackhaft zu machen war ihre Pflegemama kreativ und hatte nach einigen Versuchen endlich einen Weg gefunden: Streichkäse und Schinken war die Lösung. Die Kombi war Mona sehr wichtig, eins von beiden akzeptierte sie nicht 😉
Inzwischen sah man dann auch die Spuren der FIP. Ein stumpfes Fell und ein knochiger Körper. Sie hing aber noch sehr am Leben und genoß die Zeit mit ihrer Pflegemama.
Mona musste wieder zur Kontrolle zum Tierarzt. Sie hatte weiter abgenommen 🙁 Ihre Narbe von der Biopsie heilte schlecht und die Fäden konnten noch immer nicht gezogen werden. Dass ihr Zustand trotz allem noch so stabil war, war dem Cortison zu verdanken. Wir ahnten, dass der Abschied immer näher rückt. Die Ärztin hat uns versichert, dass sie keine Schmerzen hat. Wir waren und einig ihren Zustand nicht bis zum Schluss ausreizen. Es sollte nicht dazu kommen dass sie leidet. Ab jetzt kann es jeden Tag Abschied heißen 🙁
Heute nun ist der Tag gekommen – wir haben den Kampf gegen die FIP verloren. Mona durfte kein Jahr alt werden. Ihre Seele wird uns noch lange begleiten, vergessen werden wir Mona nie!
Ihre Pflegemama hat sie bei ihren letzten leisen Schritten begleitet, hat ihren Wunsch nach Freiheit und Unbeschwertheit erfüllt. Sie durfte in wenigen Wochen Liebe und Trost erfahren, Streicheleinheiten und Pflege – ein sauberes Umfeld. Durfte die Sonne kennenlernen und weiche Bettchen. Mona bekam alles was ihr in ihrem traurigen Start ins Leben verwehrt blieb. Doch das Leben ist so ungerecht, denn es war leider viel zu kurz 🙁
Liebe Mona, wir trauern um dich und danken dir, dass wir an deinem Leben teilhaben durften und du uns so viel gelernt hast.
Neben der Trauer kommt in uns unsagbare Wut auf. Der Vermehrer, aus dessen Fängen wir Mona gerettet haben, wurde schon mehrfach verurteilt, weil er u.a. FIP-infizierte Katzen ohne schlechtes Gewissen verkauft hat. Es hatte nie ernsthafte Konsequenzen (außer Schadensersatzzahlungen) und er kann ungestört weiter machen. FIP ist eine hochansteckende Krankheit und bei Ausbruch immer tödlich, vor allem junge und geschwächte Katzen sind sehr gefährdet, können sich auch schon über die Mutter infizieren. Wie kann es sein, dass die Behörden hier einfach zuschauen, wie ein skrupelloser Vermehrer die Krankheit weiter massenhaft verbreitet durch den Verkauf kranker Tiere?
Bereits am 08.05.2016 mussten wir Mogli, den wir am 24.03. vom gleichen Vermehrer übernommen hatten, gehen lassen. Auch bei ihm wurde FIP vermutet.
Nun sind Mona und Mogli auf tragische Weise wieder vereint…

Wer uns bei den entstandenen Kosten für Mona helfen möchte:

Tierhilfe Belgien VZW
Fortis Bank
IBAN:BE14 0017 0532 6583
BIC: GEBABEBB

PayPal: info@tierhilfebelgien.de

Verwendungszweck: Mona

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